Oldtimertreffen MSC Ketsch am 1.Mai 2023 an der Rheinhalle Ketsch

Die Sonne wird hoffentlich bald ein Einsehen haben und sich beim schon von Autoenthusiasten herbeigesehnten Oldtimertreffen am 1. Mai in Ketsch von ihrer schönsten Seite zeigen!

Der MSC Ketsch hat einmal mehr alle organisatorischen Anstrengungen gestemmt und zusammen mit der DLRG-Jugend das beliebte Oldtimertreffen im Bruchgelände in Ketsch bei der Rheinhalle von 10 – 17 Uhr möglich gemacht.

Mittlerweile hat dieses Treffen schon einen Kultstatus in der Oldtimerszene erfahren, sodass je nach Wetterlage schon bis zu 400 Fahrzeuge – Autos und Motorräder – in der Enderlegemeinde erwartet werden dürfen.

Es sind ganz bestimmt auch einige wenige s.g. Vorkriegsmodelle dabei, welche im Aufbau noch eher Pferdekutschen ähneln.

Besonders interessant dürften aber die Fahrzeuge aus den fünfziger und sechziger Jahren sein, welche letztlich kausal für das deutsche Wirtschaftswunder waren und viele Arbeitsplätze von Herstellern und Zulieferern geschaffen wurden.

Es waren Modelle wie BMW Isetta, BMW 700, das Gogomobil, der Loyd Alexander, der Zündapp Janus und ganz viele mehr, welche bezahlbar waren und der Bevölkerung neue Freiheiten verschafften. Trockenen Fußes in den Urlaub nach Bayern oder Italien zu fahren waren oft die Gründe, warum so herrliche Motorräder wie die Horex Regina, NSU Max oder eine BMW 250 so langsam aus dem Straßenbild verschwanden.

Anfang der sechziger Jahre wurden die Autos etwas größer, stärker und aufgrund der meist verbauten 4 – Taktmotoren auch zuverlässiger. Dies war der Siegeszug vom VW Käfer, welcher damals wenigstens preislich noch ein echter “ Volkswagen“ war.

Aber auch Opel, BMW, Mercedes und Ford hatten mit ihren Kadett, Rekord oder Taunus sowie neue Klasse und Heckflossenbenz tolle Autos auf den Markt gebracht, welche Deutschland zur führenden Autonation der Welt gemacht haben!

Sehr viele dieser Autos werden dem Besucher in Ketsch präsentiert werden – meist in einem tollen Zustand, sodass die Fahrzeuge das “ H „-Kennzeichen – also historisches Kennzeichen – tragen dürfen und somit auch in die Umweltzonen der Städte einfahren dürfen.

Anfangs der siebziger Jahre wurden die Autos immer größer und noch stärker, bis die Ölkrise diesem Wettlauf ein Ende bereitete und sodann kleinere, aber vor allem sparsamere Autos angesagt waren.

Dies war der Anfang der Golf und Polo Ära – das Pendant hierzu waren der Fiesta und Escort sowie Ascona und Kadett. Selbst BMW und Mercedes brachten Modelle wie den 1502 mit nur 75 PS heraus und Mercedes baute auf den s.g. Strich 8 – mit trägen Dieselmotoren von 55 PS – meist als Taxi genutzt und im Volksmund als “ Wanderdüne “ belächelt.

Bei den Zweirädern wurden die siebziger Jahre von den Kleinkrafträdern geprägt. Hier waren deutsche Marken ganz vorne. Kreidler RS, Hercules SE, Zündapp KS50 und auch Maico konnte man an jeder Straßenecke sehen, riechen und hören. Heutzutage sind diese Mopeds komplett aus dem Straßenbild verschwunden und können lediglich noch auf Oldtimertreffen wie dies hier in Ketsch bewundert werden.

Dies war aber dann auch die Zeit der Japaner, welche sich in der Pkw-Herstellung noch in den Kinderschuhen befand, jedoch im Motorradbau neue Wege ging und mit Modellen wie der Honda CB 750 oder der Kawasaki 900 Z1 unangefochten die Nr. 1 der Welt waren. Die deutschen Hersteller konnten nur mit Nischenfahrzeugen wie z.Bsp. der Münsch Mammut paroli bieten, welche jedoch aufgrund der kleinen Produktion viel zu teuer waren. Sogar Italien war hier mit Ducati, Benelli, Aprilia, Moto Guzzi oder MV Agusta erfolgreicher. Erst Jahrzehnte später erkannte man den Markt und BMW konnte sich hier wieder etablieren.

Alle diese Fahrzeuge – bis Erstzulassung 1993 – können die Besucher auf dem großen Gelände vor der Rheinhalle in Augenschein nehmen und auch das eine oder andere Wort mit dem Besitzer wechseln.

Für Speisen und Getränke vor Ort sorgt die DLRG – Jugend – Kaffee und Kuchen wird ebenfalls vom MSC Ketsch angeboten.                                 Söh

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