Am 22. März veranstalteten die Oldtimerfreunde Heidelberg ihre alljährliche Bergfahrt auf den Königstuhl. Vor nunmehr 114 Jahren fand am 31. März das erste Bergrennen in unserer Region auf den Königstuhl statt. Gewonnen haben damals Heinrich und Fritz Opel auf einem Opel System Lutzmann in sagenhaften 23 Minuten.
Nun, nach mehr als einem Jahrhundert, galt es die vorgegebene Zeit von 13 Minuten exakt auf die Hundertstelsekunde zu treffen. Los ging es um 9.00 Uhr im alten Porsche Zentrum in Friedrichsfeld. Während wir in den Tagen zuvor schönstes Sommerwetter mit Temperaturen um die 25 Grad hatten, meinte es an diesem Samstag der Wettergott wirklich nicht gut mit uns. Regen und eisige Kälte waren angesagt und es fiel verdammt schwer, morgens in die Regenkleidung zu schlüpfen und das alte Rennerle anzutreten. Wir waren mit dem kompletten Milano-Taranto-Team angetreten und haben uns gemeinsam ins Ziel gezittert.
Von Mannheim ging es zum Uniplatz in Heidelberg, von wo aus der Start zur gezeiteten Fahrt hoch zum Königstuhl gestartet wurde. Leider mussten wir ungefähr eineinhalb Stunden im strömenden Regen warten, bis wir an der Reihe waren. Das war nicht so optimal, zumal die Autofahrer trocken in ihren Fahrzeugen saßen. Für uns Motorradfahrer gab es leider überhaupt keine Gelegenheit und irgendwo unterzustellen und uns vor dem prasselnden Regen zu schützen.
Auf dem Königstuhl angekommen, waren Stefan Hauck und ich gut in der Zeit, da unsere Abweichung von der Idealzeit unter einer Sekunde lagen. Nach einem Glas Sekt ging es weiter zum Eingang des Finsterbachtals, wo noch eine weitere Zeitprüfung auf uns wartete. 3,5 Kilometer durch das extra für uns gesperrte Finsterbachtal waren in einer vorgegebenen Zeit zu durchfahren. Wie ich später in den Ergebnislisten gesehen habe, war meine Abweichung nur 1/100 Sekunde. Bingo, das hatte gesessen. Das abschließende Mittagessen mit der Siegerehrung fand dann in der wunderbaren Kantine der „Manfred-Sauer-Stiftung“ in Lobbach statt. Ergebnis der Fahrt war, dass Stefan Hauck auf dem zweiten Platz und ich auf dem ersten Platz in der Motorradwertung gewertet wurden. Doppelsieg also für die Fahrer des MSC Ketsch.
Fazit: Die Fahrt war saukalt und nass und hat Spaß gemacht. Ich denke jedoch, dass ich nicht mehr teilnehmen werde, da die Oldtimerfreunde Heidelberg sich zwar viel Mühe gemacht und eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Aber mir ist die Veranstaltung zu sehr auf Autos ausgerichtet und wir Motorradfahrer spielen nur eine untergeordnete Rolle ganz am Rande der Fahrt. Schade eigentlich. Volker